Bioresonanz: Wissenschaft trifft Alternativmedizin

Bioresonanz ist eine Diagnose- und Therapieform der alternativen Medizin. Ein wissenschaftlicher Wirkungsnachweis existiert nicht. Die zahlreichen Theorien zur Bioresonanz erklären wenig und sind im Wesentlichen wissenschaftlich nicht haltbar. Im Detail lassen sie viele relevante Fragen zu Wirkung und Nebenwirkung offen.

Zugunsten der Verständlichkeit stark vereinfacht

Inhalt

  • Theorie der Bioresonanz
    • Überblick
    • Physik
      • Was sind (elektromagnetische) Schwingungen?
      • Photonen
      • Biologische Effekte und Fotosynthese
      • Biophotonen
    • Theorienvielfalt der Bioresonanz
    • Viele Fragen ……
    • …. und die ultimative Antwort
  • Bioresonanz: Studien
    • Bioresonanz versus Psycho-Pharmaka
    • Magen-Darm-Probleme
    • Healy-Studien
  • Die Leberkäs-Studie
  • Fazit

Theorie der Bioresonanz

Überblick

Die Basis für die Bioresonanzgeräte schuf Abraham im Rahmen seiner Radionik-Theorie, die im Umfeld der wissenschaftlichen Forschungen um 1920 steht. Damals beschäftigte sich die Physik u. a. mit den Eigenschaften von elektromagnetischen Wellen wie Licht und dem Aufbau von Atomen (Atom-, Quantenphysik). Die Forschung in diesen Bereichen steckte noch in den Anfängen. Das Bohrsche Atommodell war seit 1913 bekannt, wurde aber später noch verfeinert. Die Erkenntnis, dass Licht sowohl Eigenschaften von Wellen als auch von Teilchen hat (s. u.), war erst seit 1905 bekannt. Erste Nutzungen von elektromagnetische Wellen als Möglichkeit der Signalübertragung wurden bereits in der Morsetechnik genutzt, Radioübertragungen waren noch nicht erfunden.

1977 wurde das Bioresonanzgerät durch die deutschen Scientologen Morell und Rasche zum sogenannten MORA-Gerät verändert und in der Therapien zur Stimulation durch die Bioresonanz Akupunkturpunkte genutzt.

(Morell war übrigens während der Hitler-Diktatur SS-Oberscharführer).

Es gibt verschiedene Theorien zur Bioresonanz. Im Wesentlich besagen sie, dass jeder Körper (je nach Theorie: lebende und oder auch abiotische Körper) Schwingungen / Energiefelder / elektromagnetische Felder (ebenfalls je nach Theorie) mit typischen Frequenzmustern (harmonische Schwingungen) besitzt. Diese Schwingungen stellen Informationen des Körpers dar, die zur Selbstorganisation des Körpers beitragen und gemessen werden können. Nach den Theorien beeinflussen Krankheiten, Schadstoffe, schädliche Bakterien etc. die Schwingungen (den Informationsfluss) und stören das individuelle Frequenzmuster (disharmonische Schwingungen). Durch die Messungen können diese negativen Einflüsse ermittelt werden.

Alternativtext: Menschlicher Kopf im Dunklen, umgeben von Licht. Nach der Theorie der Bioresonanz hat jedes Lebewesen eine Aura aus einem elektromagnetischen Feld. Das Feld kann durch die Bioresonanzgeräte in seiner Qualität gemessen und gezielt im Rahmen der Therapie positiv beeinflusst werden.
Nach der Theorie der Bioresonanz hat jedes Lebewesen eine Aura aus einem elektromagnetischen Feld. Das Feld kann angeblich durch die Bioresonanzgeräte in seiner Qualität gemessen und gezielt im Rahmen der Therapie positiv beeinflusst werden.

Die Messgeräte liefern quasi auf Knopfdruck innerhalb kürzester Zeit etliche (zum Teil über 200) Parameter, die u. a. Aussagen über die Versorgung mit Spurenelementen und Vitaminen zulassen, aber auch Informationen zum Immunsystem und zu Organfunktionen liefern. Allerdings gibt es keine Maßeinheit, sondern lediglich Soll-Bereiche. Ein Vergleich der objektiven Werte, wie pH-Wert oder Menge der Spurenelemente, mit anerkannten Messmethoden ist daher nicht möglich.

Die Informationen innerhalb des Körpers können gemäß der Theorie von außen beeinflusst werden. In der Therapie werden angeblich die disharmonischen Schwingungen vom Bioresonanzgerät aufgenommen, identifiziert, in harmonische Schwingungen umgewandelt und zur Heilung in den Körper zurückgegeben. Hierbei wird laut Theorie lediglich die vom Körper aufgenommene Energie verwendet. Die transformierten Schwingungen stellen theoriegemäß heilende Informationen dar, die im Körper eine Resonanz erzeugen und dazu führen, dass dieser wieder zu seinen harmonischen Schwingungen zurückfindet.

Heilende Informationen können nach der Theorie außerdem aus Farben, Schwingungen der Erde und des Kosmos, Heilpflanzen, Edelsteinen oder homöopathischen Substanzen resultieren. Somit können diese als Therapeutika bei der Bioresonanztherapie verwendet werden. In diesen Fällen wird auch nicht belebten Stoffen ein Schwingungsfeld unterstellt, das von außen oder innen die Schwingungen des Körpers beeinflusst.

Physik

Um die Theorien rund um die Bioresonanz beurteilen zu können, ist ein Grundverständnis der (quanten-)physikalischen Vorgänge erforderlich.

Was sind (elektromagnetische) Schwingungen?

Unter Schwingungen werden in der Physik wiederholte zeitliche Schwankungen verstanden. Dies können mechanische Schwingungen sein (wie z. B. das Schwingen einer Schaukel oder Schall) oder eher immaterielle Schwingungen, wie elektromagnetische Schwingungen.

Schwingungen werden u. a. beschrieben durch

  • die Frequenz (die Wiederholung der Schwingung innerhalb einer Zeiteinheit)
  • bzw. deren Kehrwert: der Wellenlänge (Abstand der Maxima / Minima einer Welle in Meter) und
  • der Amplitude (Ausschlag der Schwingung, Stärke der Schwingung).

Man kann Schwingungen nach verschiedenen Kriterien klassifizieren, z. B. periodische und nicht periodische Schwingungen, ungedämpfte, gedämpfte und aperiodische Schwingungen etc. Harmonisch Schwingungen stellen eine Sonderform von Schwingungen dar. Ihr Schwingungsmuster kann im Zeitablauf durch eine Sinuskurve dargestellt werden. Andere (nicht harmonische) Schwingungsformen können z. B. durch Sägezahn- oder Rechteckkurven beschrieben werden oder durch einen unregelmäßigen Kurvenverlauf. Ein Sammelbegriff für diese nicht harmonischen Schwingungen hat sich nicht etabliert.

Basis elektromagnetischer Schwingungen sind periodische Umwandlungen von elektrischer in magnetische Energie und umgekehrt. Zu den natürlichen elektromagnetischen Schwingungen zählen Gammastrahlung (radioaktive Strahlung), Röntgenstrahlung, ultraviolette (UV-)Strahlung, sichtbares Licht und Infrarot- (IR-)Strahlung. Je größer die Frequenz (je niedriger die Wellenlänge), desto höher ist die Energie der Strahlung. Je größer die Wellenlänge (je niedriger die Frequenz), desto weniger treten die Strahlungen mit Materie (Atomen) in Wechselwirkung. Beim Licht definiert die Frequenz die Lichtfarbe.

Grafische Darstellung des elektromagnetischen Spektrums. Die Frequenzen elektromagnetischer Schwingungen reichen von extrem klein bis zu riesig. Der Energiegehalt der Schwingungen hängt von der Frequenz ab. Niedrige Frequenzen haben eine hohe Energie und können ionisierend wirken, das heißt Elektronen aus dem Atom herausschleudern.
Die Frequenzen elektromagnetischer Schwingungen reichen von extrem klein bis zu riesig. Der Energiegehalt der Schwingungen hängt von der Frequenz ab. Hohe Frequenzen haben eine hohe Energie und können ionisierend wirken, das heißt Elektronen aus dem Atom herausschleudern.

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Die Wechselwirkung elektromagnetischer Wellen mit der Materie ist nur durch einen Teilchen-Charakter erklärbar. Man spricht daher von einem Wellen-Teilchen-Dualismus, da manche Eigenschaften nur durch Wellen- andere nur durch Teilchenmodelle beschrieben werden können.

Photonen

Basis der Teilchen sind die Photonen, die zwar Energie, aber keine Masse haben. Photonen können z. B. durch radioaktiven Zerfall entstehen oder indem im Atom zuvor angeregte Elektronen auf eine niedrigere Atombahn („Umlaufbahn“) zurückfallen. Die Frequenz der Photonen (der Strahlung) ist durch die Energie der Photonen bestimmt. Die Anzahl der Photonen definiert z. B. beim Licht die Lichtstärke und stellt sich in der Amplitude der Schwingung dar.

Grafische Darstellungen: Addition zweiter Kurvenverläufe mit unterschiedlichen Amplituden bzw. unterschiedlichen Phasen. Wenn sich zwei (oder mehr) elektromagnetische Schwingungen gleicher Frequenz (mit unterschiedlichen Amplituden oder Phasenverschiebung) überlagern, ergibt sich eine Schwingung mit höherer Amplitude. Eine messtechnische oder mathematische Trennung der beiden eingehenden Schwingungen ist nur dann möglich, wenn von einer Kurve Amplitude und Phase bekannt sind.
Elektronen umkreisen den Atomkern auf festen Bahnen. Kehrt ein angeregtes Elektron auf seine normale Kreisbahn zurück, gibt es ein Photon einer bestimmten Frequenz ab.

Elektromagnetische Wellen können (müssen aber nicht) interferieren: Zwei antiphasische Wellen (bei denen die Hochs jeweils auf Tiefs treffen) können sich auslöschen; zwei gleichphasische Schwingungen können sich addieren. Interferenz ist nur möglich, wenn die Wellen die gleiche Schwingungsebene und ungefähr die gleiche Frequenz haben.

Grafische Darstellungen: Addition zweiter Kurvenverläufe mit unterschiedlichen Amplituden bzw. unterschiedlichen Phasen. Wenn sich zwei (oder mehr) elektromagnetische Schwingungen gleicher Frequenz (mit unterschiedlichen Amplituden oder Phasenverschiebung) überlagern, ergibt sich eine Schwingung mit höherer Amplitude. Eine messtechnische oder mathematische Trennung der beiden eingehenden Schwingungen ist nur dann möglich, wenn von einer Kurve Amplitude und Phase bekannt sind.
Wenn sich zwei (oder mehr) elektromagnetische Schwingungen gleicher Frequenz (mit unterschiedlichen Amplituden oder Phasenverschiebung) überlagern, ergibt sich eine Schwingung mit höherer Amplitude. Eine messtechnische oder mathematische Trennung der beiden eingehenden Schwingungen ist nur dann möglich, wenn von einer Kurve Amplitude und Phase bekannt sind.

Die Messung elektromagnetischer Wellen erfolgt

  • entweder über ein gewisses Frequenzband, wie z. B. bei der Messung von Gammastrahlung oder Licht,
  • bezogen auf eine einzelne konkrete Frequenz oder (quasi über einen Frequenz-Suchlauf) über verschiedene Frequenzen eines Frequenzbandes.

Elektromagnetische Wellen können zur Informationsübertragung genutzt werden, wie zum Beispiel als Funk- oder Radiowellen.

Die Umwandlung von elektromagnetischen Schwingungen einer bestimmten Frequenz in eine andere Frequenz erfordert Energie oder setzt Energie frei. Niedrig energetische IR-Strahlung kann daher nicht ohne Energiezufuhr in die höher energetische UV-Strahlung umgewandelt werden.

Biologische Effekte und Fotosynthese

Im Körper (wie in jedem Gegenstand) werden zum einen durch die Protonen in den Atomkernen sehr schwache elektromagnetische Felder erzeugt. In lebenden Zellen finden zudem ununterbrochen Stoffwechselvorgänge statt, bei denen Ionen (geladene Teilchen) und Elektronen verschoben werden und unterschiedliche Mengen an Energie verbraucht oder frei werden. Der Energiebetrag (die Frequenz der Schwingungen) ist dabei unterschiedlich und abhängig von den atomaren / molekularen Vorgängen. Die Felder sind sehr schwach (geringe Amplitude) und überlagern einander. Viele der Stoffwechselvorgänge erfolgen tagesperiodisch, sodass der Energiefluss nicht gleichmäßig über den Tag verteilt ist. Im lebenden höher organisierten tierischen Körper übertragen zusätzlich Nerven elektrische Impulse und das Herz ist elektrisch aktiv (dadurch sind EGK-Messungen möglich).

Bei der Fotosynthese der Pflanzen und einiger Bakterien werden die Photonen des (Sonnen-)Lichts genutzt. Photonen bestimmter Frequenzen heben die Elektronen im Chlorophyll auf ein höheres Niveau (angeregter Zustand). Die Wellenlänge (Frequenz, Energie) des Photons muss exakt dem Energiebetrag entsprechen, der erforderlich ist, um das Elektron auf eine höhere Bahn zu heben. Alle anderen Frequenzen werden entweder an dem Atom / Molekül reflektiert oder treten ohne Wechselwirkung durch das Chlorophyll. Im angeregten Zustand hat das Atom Energie gespeichert und ist reaktionsfreudiger. Fällt das Elektron bei chemischen Reaktionen wieder auf seine ursprüngliche Atombahn zurück, gibt es einen winzigen elektromagnetischen Impuls (und Energie) ab. Durch die Fotosynthese erhalten Pflanzen die Energie für ihre Stoffwechselvorgänge. Die in den Pflanzen „gespeicherte“ Energie wird in der Nahrungskette von anderen Lebewesen als Energiequelle genutzt.

Biophotonen

Fritz-Albert Popp stellte 1975 fest, dass von Lebewesen ein ultraschwaches Licht mit Wellenlängen zwischen 200 und 800 nm ausgeht, also ungefähr im Bereich des sichtbaren Lichtes (400 – 700 nm). Die Strahlung ist so schwach, dass sie mit einer Kerze in 20 km Entfernung vergleichbar ist. Sie besteht aus nur wenigen Photonen je Quadratzentimeter. Entdeckt wurde das schwache Leuchten mithilfe eines Photonenvervielfachers, also mit erheblichem technischen Aufwand. Bei toter / sterbender Materie (etwa einem gepflückten Blatt), nimmt die Lichtleistung sukzessive ab, bis sie ganz verschwindet.

Die Lichtemissionen sind wissenschaftlich unbestritten und werden als Folge der ständigen Stoffwechselprozesse verstanden. Popp hingegen entwickelte eine stark umstrittene Theorie, nach der das Licht im Körper Informationen vermittelt und so das ordnende Prinzip des Lebens darstellt. Nach der Theorie von Popp werden die einzelnen Lichtwellen unterschiedlicher Wellenlängen im Körper gleichgeschaltet (kohärentes Licht: Licht einer Wellenlänge).

Ein Charakteristikum des Lebens ist, dass es sich der zunehmenden Unordnung (Entropie) widersetzt (s. Proteine – Motor des LebensProteine – Motor des Lebens): Innerhalb einer Zelle (eines Körpers) finden koordinierte, geordnete Stoffwechselvorgänge statt, die unter Einsatz von Energie aus niedermolekularen Substanzen hochmolekulare bilden. Erst mit dem Tod der Zelle brechen diese Prozesse ab.

Die Forschung rund um die Biophotonen sowie deren praktische Anwendung steckt noch in den Kinderschuhen. Praktische Anwendungen scheinen sich zum Beispiel in der Lebensmittelanalyse zu ergeben.

Zur Messung der sehr schwachen elektromagnetischen Felder (inkl. der Biophotonen) eines lebenden Körpers sind Spezialgeräte (z. B. Photonenverstärker) und besondere Umgebungsbedingungen (z. B. dunkle oder strahlenreduzierte Räume) notwendig.

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Theorienvielfalt der Bioresonanz

Versucht man, Erklärungen für die Funktions- und Wirkungsweise der Bioresonanzgeräte und -therapie zu erhalten, stellt man fest:

  • Die meisten Erklärungen sind sehr oberflächlich und nichtssagend.
  • Tiefergehende Erklärungen verwenden eine pseudowissenschaftliche Sprache und verweisen dabei auf Forschungsergebnisse seriöser Wissenschaften wie Biophysik, Quantenphysik, Epigenetik. Dabei sie nicht an Fachbegriffen wie Quanten, Photonen, Resonanz, DNA etc.. Wissenschaftliche Begriffe, wie „harmonische Schwingungen“, „Quantenkopplung“, werden mit einer anderen Bedeutung belegt, ohne diese zu definieren.
  • Durch den Bezug auf wissenschaftliche Forschung wird der Anschein erweckt, dass die jeweilige Theorie nicht nur stimmig ist, sondern auch wissenschaftlich belegt. Über die verwendeten Schlagwörter hinaus findet sich allerdings keine plausible Erklärung, teilweise stehen Erklärungen im Widerspruch zur Wissenschaft. Teilweise werden wissenschaftliche Ergebnisse falsch, aber im Sinne der Bioresonanz-Theorie, ausgelegt.
  • Die verschiedenen Theorien zur Bioresonanz widersprechen sich zum Teil. So werden wirksame elektromagnetische Strahlungen entweder nur Lebewesen oder grundsätzlich jeder Substanz (also auch Steinen, in denen keine relevanten chemischen Reaktionen erfolgen) zugeschrieben.

Basis aller Theorien sind die folgenden vier Annahmen:

  • Jedes Lebewesen (je nach Theorie: jeder Stoff) hat ein schwaches Energiefeld aus elektromagnetischen Schwingungen. Welche Frequenzen (oder welche Frequenz) dieses elektromagnetische Feld hat, ist dabei nicht näher beschrieben.
  • Die elektromagnetischen Schwingungen stellen Informationen dar, die innerhalb eines Lebewesens dessen Stoffwechsel koordinieren (und je nach Theorie auch zur Kommunikation mit der Umwelt dienen.) Unerklärt bleibt der Informationscharakter elektromagnetischer Felder unbelebter Materie.
  • Krankheiten (je nach Theorie auch Substanzen, allerdings anscheinend nur durch den Organismus schädigende Substanzen) verändern dieses elektromagnetische Feld und erzeugen ein disharmonische Schwingungen.
  • Von außen kann durch Wellen einer bestimmten Frequenz (mit dem gesunden Körper harmonisierende Schwingungen) das gestörte Feld wieder in Gleichklang gebracht werden. Die Weitergabe und Verstärkung der heilenden Schwingungen innerhalb des Körpers erfolgt mittels Resonanz.

Trotz der zahlreichen Bezüge auf seriöse Wissenschaften, ist keine der zahlreichen Theorien in der Lage, ein Erklärungsmodell zu liefern, welches sich (außer den oberflächlichen Beschreibungen) im Rahmen der wissenschaftlichen Erkenntnisse bewegt. Die Bioresonanz wird daher auf wissenschaftlicher Ebene als nicht bewiesen eingestuft. So ist die „einfache und schnelle“ Messung von Spurenelementen wissenschaftlich weder erklärbar noch belegt. Andererseits könnte die Bioresonanz aber gerade hier einen Nachweis ihrer Funktionsfähigkeit liefern. Dieser Nachweis wird jedoch nicht geliefert.

Viele Fragen ……

Eine andere Herangehensweise an die Funktions- und Wirkungsweise der Bioresonanz ist es, Basisfragen und logische Konsequenzen zu formulieren. Man nimmt also an, dass das Prinzip der Bioresonanz zwar bisher nicht wissenschaftlich erklärbar ist, aber die Bioresonanz hinsichtlich Diagnose und Therapie tatsächlich „irgendwie“ funktioniert.

Dann ergeben sich zur praktischen Anwendung viele wichtige Fragen, wie z. B.:

  • Welcher Frequenzbereich / welche Frequenz wird durch die Bioresonanzgeräte gemessen?
    Hierzu findet sich kaum eine Aussage. In einem Patentantrag aus 1998 werden als Basis Langwellen (10 -150 kHz, Wellenlänge ca. 1 km) genannt. Andere Quellen verweisen auf Biophotonen (ca. 0,4 – 0,7 THz, Wellenlänge ca. 400 – 700 nm). Manche Theorien gehen davon aus, dass mehrere elektromagnetische Frequenzen zur internen (und externen) Information vorhanden sind und binden so Lang- und Lichtwellen ein.
  • In welcher Größenordnung bewegen sich die Amplituden (Stärken) dieser Felder?
  • Wie wird messtechnisch die Umgebungsstrahlung abgetrennt?
    Nein – die teilweise angeführte Fourier-Analyse ist keine Möglichkeit, Frequenzbereiches schwache und starke Strahlung einer Frequenz zu trennen (s. Grafik oben). Eine umgebende Frequenz von 100 kHz, die eine körpereigene Strahlung von 100 kHz überlagert, kann nur dann herausgerechnet werden, wenn Frequenz und Amplitude der Umgebungsstrahlung bekannt sind und die Amplitude konstant ist. Die Amplituden der Umgebungsfrequenzen sind jedoch nicht konstant, sondern unterliegen verschiedenen Einflüssen. Die kleinste Amplitudenschwankung der Umgebungsstrahlung führt zu falschen Messergebnissen der schwachen körpereigenen Strahlung.
    Hat zum Beispiel die externe Schwingung eine Amplitude von 8 – 12 (bezogen auf das elektromagnetische Feld: W/m²) und das Körperfelder üblicherweise eine Amplitude zwischen 0,5 und 1,5: Dann könnte aus einem Messwert von 10 nicht ermittelt werden, ob das Körperfeld 0,5 und die Umgebungsstrahlung 9,5 beträgt oder der Körper 1,5 und die Umgebungsstrahlung 8,5. Die Amplitude der Körperstrahlung könnte also um den Faktor 3 variieren.
    Theoretisch könnten Parallelmessungen durchgeführt werden, damit sind jedoch weitere technische Probleme verbunden.
  • Welche Bedeutung hat die Amplitude der körpereigenen Strahlung?
  • Wird das elektromagnetische Feld der Testperson durch das elektromagnetische Feld der messenden Person beeinflusst? Wenn ja, in welcher Weise?
  • Wie werden aus der / den gemessenen Schwingung(en) die diagnoserelevanten Daten zu Organen, Vitaminen -und Spurenelement etc. ermittelt?
    Geht man davon aus, dass jedes Atom / jedes Molekül eine eigene Frequenz hat, stellt die Analyse der einzelnen Frequenzen der zahlreichen Substanzen und Vorgänge im Körper eine enorme Rechenleistung dar. Die technischen Möglichkeiten einer automatischen Berechnung gab es 1977 (und erst recht 1920) nicht. Bis vor wenigen Jahren war dies nur durch sehr leistungsfähige Rechner innerhalb von Sekunden möglich. Um die körpereigenen Schwingungen analysieren zu können, müssen allerdings auch in diesem Fall die Umgebungsschwingungen (mit konstanter Amplitude) bekannt und zuvor herausgerechnet werden.
Grafiken: 4 harmonische Schwingungen unterschiedlicher Frequenz und Amplituden, die sich zu einer Schwingung mit mehreren unterschiedlich hohen „Bergen und Tälern“ addiert. Durch Frequenzanalyse l (Fourier-Analyse) lässt sich mathematisch eine nicht harmonische Schwingung, die sich aus harmonischen Schwingungen verschiedener Frequenzen zusammensetzt, in die einzelnen harmonischen Schwingungen zerlegen.
Durch Frequenzanalyse (Fourier-Analyse) lässt sich mathematisch eine nicht harmonische Schwingung, die sich aus harmonischen Schwingungen verschiedener Frequenzen mit verschiedenen Amplituden zusammensetzt, in die einzelnen harmonischen Schwingungen zerlegen.
  • Ist der relevante Frequenzbereich individuell, art- oder gattungstypisch? Oder gibt es eine universelle Frequenz aller Lebewesen?
  • Wenn die Frequenz individuell ist:
  • Wie wird die individuelle „harmonische“ Frequenz ermittelt?
    Nein – der Vergleich mit in unseren Augen „ähnlichen“ Personen ist nicht möglich, da wir nicht wissen, durch welche Kriterien die Eigenfrequenz festgelegt wird.
  • Unterliegt die individuelle Schwingung tages- und jahresperiodischen Schwankungen, Veränderungen im Laufe eines Lebens, ist sie abhängig vom Geschlecht etc.? Wenn ja: wie fließt das in die Diagnose und Therapie ein?
  • Wie können die Frequenzen von z. B. nützlichen, neutralen und gesundheitsschädlichen Bakterien differenziert werden?
  • Wie unterscheiden sich „harmonische“ von „disharmonischen“ Schwingungen? Wie können einzelne Organerkrankungen daraus identifiziert werden?
  • Wenn in der Therapie „harmonische Schwingungen“ zugeführt werden: Wie wird die wirksame Stärke (Amplitude) festgelegt? Wie wird sichergestellt, dass die Stärke weder zu gering noch zu groß ist? Wie wird vermieden, dass durch zu starke Schwingungen im Körper Schäden entstehen?
  • Wie reagieren die vermuteten Resonatoren (als solche werden in einigen Theorien die DNA-Moleküle angesehen) auf die „geballte“ Ladung?
  • Was passiert, wenn man einem Körper falsche Frequenzen zur Heilung zuführt?
  • Wenn Schwingungen (selbst extrem niedrige von Steinen oder homöopathischen Mitteln) zu einer Rückführung eines disharmonisch schwingenden Körpers zu harmonischen Schwingungen führen können: Wie ist es dann erklärbar, dass enger Kontakt zwischen Personen mit „disharmonischen“ Schwingungen (also Kranken) nicht zu „disharmonischen“ Schwingungen anderer Personen führen (selbst wenn diese bereits „disharmonisch“ schwingen und umso anfälliger für weitere „Disharmonie“ sein müssten)?

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…. und die ultimative Antwort

Versucht man konkrete Antworten zu diesen oder ähnlichen Fragen zu erhalten, taucht früher oder später das alles abwehrende Argument auf: „Nur, weil die Wissenschaft nicht weiß, wie es geht, heißt das doch nicht, dass es nicht geht!“.

Beispielhaft ein Text auf der Seite Paracelus zum Thema Radionik:

„Bevor wir nun auf die Details und die Funktionsweise näher eingehen werden, sei noch gesagt, daß es weder den zeitgenössischen Physikern, noch Angehörigen anderer akademischer Fachrichtungen bisher gelungen ist, Radionik wissenschaftlich zu erklären, geschweige denn nachzuweisen. Da, wie der Autor nicht zuletzt auch in der eigenen Praxis empirisch feststellen konnte, Radionik tatsächlich funktioniert, ist das Defizit hier aber doch wohl eher bei den Wissenschaften zu suchen, als bei der Methode als solcher. Es ist heutzutage zwar üblich, einem Verfahren, das als “nicht wissenschaftlich” bezeichnet wird auch die Wirkung abzusprechen, tatsächlich ist es aber keineswegs wissenschaftlich, empirisch vorhandene Phänomene einfach zu leugnen, nur weil man sie nicht erklären kann.

Kurz gefasst heißt das: Das Bioresonanzgerät ist selbst für die Anwender eine Blackbox.

Der logische Schluss dieser und ähnlicher Aussagen ist nur vordergründig „Wir wissen zwar nicht, wie es funktioniert, aber es funktioniert.“, sondern „Wir haben keine Ahnung von Wirkung und Nebenwirkung.“

Es wird somit eine Technik eingesetzt, deren positiven Wirkungen angenommen werden (ohne haltbare wissenschaftliche Nachweise über Heilungserfolge vorlegen zu können) und deren Nebenwirkungen, Risiken und Sicherheitsanforderungen in keiner Weise bekannt sind.

Die oben aufgeführten (und ähnliche) Fragen ließen sich bei Interesse an einer wissenschaftlichen Anerkennung durch Hersteller und Anwender teilweise mit einem Minimum an Grundlagenforschung leicht klären. Hierzu wird man jedoch nicht fündig. Stattdessen finden sich Studien, die belegen sollen, dass Bioresonanzgeräte wirken.

Bioresonanz: Studien

Es gibt Studien, die Wirksamkeit von Bioresonanz (scheinbar) belegen. Viele Studien sind von Herstellern der Geräte erstellt und weisen methodische Mängel auf. Willkürlich wurden einige Studien ausgewählt.

Bioresonanz versus Psycho-Pharmaka

In der Studie zur Auswirkung von Bioresonanz bei Depressionen wird eine Wirkung durch Bioresonanz erkannt [Muresan et al.]. Hierbei wird die Therapie durch Bioresonanz mit der Therapie durch Psychopharmaka sowie einer kombinierten Therapie verglichen. Die beste Wirkung erzielt die Kombi-Behandlung, gefolgt von der Bioresonanz und mit schlechtestem Ergebnis die Behandlung durch Psychopharmaka.

Unberücksichtigt bleibt ein wesentlicher Aspekt jeder Behandlung: Je intensiver der Behandler (als Vertrauens- / Respektsperson) sich um den Patienten kümmert, desto besser sind die Heilungserfolge. Wenn der Behandler sich für den Patienten Zeit nimmt (egal, ob für ein Gespräch oder eine reale oder irreale technische Behandlung) ist der Behandlungserfolg besser, als wenn der Behandler dem Patienten nur Tabletten verschreibt. Dies spiegelt sich in den Ergebnissen und der Reihenfolge der Behandlungsmethoden wider. Was das Ergebnis dagegen nicht zeigt, ist, dass Bioresonanz eine Wirkung hat.

Magen-Darm-Probleme

In einer anderen Studie [Nienhaus, Galle] wird der Einfluss von Bioresonanz (MORA-Therapie) auf funktionelle Magen-Darm-Beschwerden anhand von 20 Fällen untersucht, jeweils 10 in der MORA und 10 in der Placebogruppe.

Die Anzahl der Fälle ist zu gering, um eine wissenschaftliche Evidenz aufzuzeigen.

Als primäre Zielgrößen dienten „die Patienteneinschätzung und die Therapeuteneinschätzung der Intensität und Häufigkeit der Magen-Darm-Beschwerden und die durch den Therapeuten erfassten Untersuchungsbefunde: palpatorisch erfasster Bauchschmerz, perkutorisch erfasster Meteorismus und auskultatorisch erfasste Darmgeräusche (Stärke).“

Die primären Zielgrößen sind somit großteils subjektiv und unterliegen einer möglichen Wahrnehmungsverzerrung. Darmgeräusche sind etwas objektiver (zählbar) und nahmen in der Studie auch nicht ab.

Wahrnehmungsverzerrung: Die subjektive Beurteilung der Wirkung einer Therapie ist sowohl beim Behandler als auch beim Patienten stark von der Einstellung zur Therapie abhängig. Wird die Therapie positiv beurteilt, werden subjektiv Verbesserungen erkannt bzw. angegeben, die de facto nicht vorhanden sind. Umgekehrt werden objektive Verbesserungen bei negativ beurteilten Therapien, subjektiv eher nicht wahrgenommen.

Anzumerken ist, dass in der Verumgruppe (also die mit Bioresonanz behandelte Gruppe), im Gegensatz zur Placebogruppe, im Laufe der Behandlungen sukzessive alle Magen-Darm-Medikamente weggelassen wurden.

Zu den objektiven messbaren Parametern berichtet die Studie:

„Die Werte der Stuhlparameter, Blutparameter und BETA-Kenngrössenwerte für Blut und Urin waren in beiden Gruppen vor den Behandlungen im Normbereich. Sie veränderten sich nicht durch die Behandlungen. Die BETA-Kenngrössenwerte für Speichel lagen im Mittel oberhalb des Normbereiches. Sie veränderten sich allerdings auch durch die Behandlungen nicht.“

Die BETA-Kenngrösse setzt sich aus den physikalischen Kenngrößen pH-Wert, Redoxpotential und elektrischer Widerstand von Blut, Urin und Speichel zusammen. Durch eine Bio-„Elektronische Terrain-Analyse (BETA)“ nach Prof. Vincent (einer nicht anerkannten und nicht plausiblen Theorie) lassen sich anhand dieser Kenngrößen umfassende Aussagen zum Gesundheitszustand treffen.
Zusammen mit Morell gründete er die Internationale Gesellschaft der Bioelektronik und gilt in Frankreich als Mitbegründer der „Nouvelle Droite“ („Neue Rechte“).

Die Ergebnisse der Studie deuten also nicht auf eine reale Besserung durch die Bioresonanztherapie hin.

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Healy-Studien

Das Healy-Gerät ist ein Bioresonanzgerät zur Selbsttherapie. Seitens des Herstellers wurden verschiedene Studien zur Wirksamkeit durchgeführt. In einer Meta-Studie (also einer Studie, die die bisherigen Studienergebnisse zusammenfassend bewertet) kamen die Autoren (die ebenfalls mit dem Hersteller in Verbindung stehen) zum Schluss:

„Das Healy Gerät ist ein effektives Bioenergie-Gerät zur Selbstbehandlung und Verbesserung des Wohlbefindens bei Gesunden. In dieser Meta-Analyse zeigte sich, dass das Healy-Gerät signifikante Effektstärken aufwies und damit ein wirksames Instrument zur Selbstbehandlung und zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens bei gesunden Personen ist. Dennoch wäre eine unabhängige Bestätigung dieser Ergebnisse wünschenswert. Darüber hinaus bleiben die potenziellen Wirkungsmechanismen des Bioenergiegeräts unklar und weitere Studien zu dieser Forschungsfrage sind wünschenswert.

Dieses Ergebnis zeigt nicht, dass ein realer Effekt– außer einer Wahrnehmungsverzerrung – durch die Verwendung des Gerätes entsteht oder gar die Heilung Kranker möglich ist.

Die Leberkäs-Studie

W. Dorsch und A. Kolt untersuchten die Diagnosefähigkeiten der Bioresonanzgeräte Bioscan-SWA und Vieva Vital-Analyser. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie 2018 in der „Leberkäs-Studie“. Während Bioscan-SWA laut Hersteller auf der Skalawellen-Physik beruht und sowohl zur Diagnose als auch zur Heilung dient, hat das Gerät Vieva Vital-Analyser diesen Anspruch nicht.

Die Geräte liefern innerhalb weniger Minuten bis zu 250 Parameter, anhand derer man angeblich eine Diagnose erstellen kann. Zu diesen Parametern zählen der „zerebrovaskuläre Sauerstoffgehalt im Blutdruck (PaO2)“, Blutversorgung des Hirngewebes, Spurenelemente, Giftstoffe und Vitamine, aber auch Faktoren wie Vitalkapazität, Geisteskraft, Gedächtnisleistung, Hornhautbildung, Erektionstransmitter und Samenvolumen.

Als Testobjekte dienten in der Studie:

  • neun freiwillige Probanden (vier Frauen, fünf Männer) ohne akute Erkrankungen, allerdings zwei mit Allergien,
  • zwei freiwillige männliche Patienten mit diversen schwerwiegenden Erkrankungen,
  • eine Leiche,
  • jeweils frischer Leberkäse (Fleischbrät) und
  • ein feuchtes Tuch.

In den Messreihen wurden die Testpersonen gemessen und zum Vergleich Messungen an den Gegenständen oder anderen Personen unter dem Namen der Testperson durchgeführt. Die Ergebnisse der Messungen zeigten keinerlei Zusammenhang zwischen den getesteten Personen und deren realen Krankheiten und keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Ergebnissen der Testpersonen und den unter ihrem Namen gemessenen Objekten und Personen.

  • So wurden der Leiche (durch Vieva) etliche Gesundheitsprobleme zugeschrieben, schwerwiegende Probleme aber lediglich in Bezug auf Harnsäure. Neben diverser „drohender Gefahren“, besitzt die Leiche gemäß Gerät erstaunlicherweise eine höhere Gedächtnisleistung als einer der Autoren der Studie. Etliche der ausgewiesenen Parameter befanden sich sogar im Normalbereich.
  • Den schwerkranken Patienten bescheinigte das Messgerät teilweise Organgesundheit, wo (schulmedizinisch) definitiv erhebliche Organprobleme vorliegen. Dem Patienten mit entfernter Prostata wurde eine Prostata-Entzündung angezeigt, wohingegen andere Prostata-Ergebnisse im Normalbereich waren.
  • Das Bioscan-Gerät lieferte bei einem stark übergewichtigen Mann die üblichen zu erwartenden Problembereiche. Diese wurden jedoch in der Wiederholungsmessung auch dem feuchten Tuch bescheinigt.
  • Einer 68-jährigen Person, unteren deren Daten sowie die Person, als auch der Leberkäse und das feuchte Tuch gemessen wurden, wurden in allen drei Messungen verschiedene schwere Gesundheitsdefizite zugeschrieben. Mit den Daten eines 12-Jährigen war die Person hingegen bis auf wenige Probleme fast gesund.

Natürlich kann man einwenden, dass die Geräte die Ergebnisse in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht und Gewicht der Probanden bewerten. Auffällig ist jedoch, dass die Testmaterialien in vielen Parametern die gleichen Ergebnisse erzielten, wie der angegebene Proband, dessen Stelle sie einnahmen.

Im Fall des real 68-Jährigen dem ein fiktiver 12-Jähriger zugeordnet wurde, ergaben sich bei dem Jüngeren unter anderem Probleme hinsichtlich des Grads der Osteoporose, Knochenmineraldichte, Grad der Lendenwirbelsäulen-Verkalkung und des Osteoporose-Koeffizient. Dies könnte man noch erklären. Allerdings wurden bei einem 52-Jährigen durch die Messung Osteoporose, verringerte Knochenmineraldichte, Mangel an Spurenelementen, Vitaminen und allgemeine Hautprobleme; festgestellt. Als angeblich 14-Jähriger besaß er erfreulicherweise keine Knochenprobleme mehr.

Die Studie kommt zum Schluss:

„Für die von den Verfechtern der Bioresonanztherapie behaupteten normalen beziehungsweise krankhaften Frequenzmuster wurden bisher keine Belege erbracht. Es sind auch keine physikalischen und biologischen Grundlagen für eine „Löschung“ solcher Frequenzmuster im Körper wissenschaftlich nachgewiesen, wie von den Vertretern der Bioresonanztherapie behauptet und von ihren Anhängern geglaubt wird.“

Die Hersteller von Bioscan argumentierten im „Nachspann“ der Studie, dass die verwendeten Testobjekte (Leberkäse, feuchter Lappen) vom Gerät nicht als solche erkannt werden können. Zitat des Herstellers aus der Studie:

„… Da Wasser bekanntlich ein guter Informationsträger ist, werden auch bei zweckentfremdeten Messungen mit Wasseranteilen (sic!) Informationen übertragen. Das Gerät kann selbstständig nicht unterscheiden, ob es sich um eine natürliche Person handelt oder einen Gegenstand mit Wasseranteilen. …. Die Quantenphysik ist ein sehr komplexes Thema und schließt sämtliche Informationen der Personen mit ein. Dazu gehören auch Geburtsdatum und Namen der zu messenden Personen. …“.

Daraus folgt, dass Geburtsdatum und Name der Person offensichtlich Teil der Quantenphysik sind.

Zur Messung ist – gemäß Herstelleraussage – offensichtlich auch keine lebende Materie erforderlich, sondern es reicht das Vorliegen von Wasser. Wie hierbeiindividuelle Befindlichkeitsstörungen gemessen werden sollen, bleibt unklar.

Fazit

Die Bioresonanz ist wissenschaftlich nicht erklärbar. Zudem ist wissenschaftlich weder belegt, dass elektromagnetische Wellen in Lebewesen als Informationssystem genutzt werden, noch dass die Bioresonanzgeräte hinsichtlich Diagnose oder Therapie wirksam ist.

In den Theorien der Bioresonanz-Befürworter wird kein einheitliches oder gar stimmiges Wirkungsprinzip dargestellt. Keine der zahlreichen Theorien ist wissenschaftlich erklärbar und keine ist bewiesen. Seriöse Studien zum Wirkungsnachweis (Evidenz) gibt es nicht. Dass die Bioresonanz dennoch zahlreiche Anhänger findet, lässt vermuten, dass die angewendete Bioresonanz nicht nur nebenwirkungsfrei, sondern völlig wirkungsfrei ist und nur durch einen Placebo-Effekt wirkt.


Zitierte Studien

Muresan D et al.: Bioresonance therapy may treat depression. JOURNAL of MEDICINE and LIFE. VOL: 14 ISSUE: 2 MARCH-APRIL 2021

Nienhaus J, Galle M: Plazebokontrollierte Studie zur Wirkung einer standardisierten MORA-Bioresonanztherapie auf funktionelle Magen-Darm-Beschwerden. Forsch Komplementärmed 2006;13:28–34

Dorsch W, Kolt A: Einfache Testverfahren zur Überprüfung der Aussagekraft von Bioresonanz-basierten medizinischen Befunden – der Leberkäse-Test. Allergo J 28, 22–30 (2019). https://doi.org/10.1007/s15007-019-1859-0

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